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Ansichtsplanung Lebensmittelmarkt 2022 12 19Steinach bekommt einen neuen Verbrauchermarkt
Infoveranstaltung zum Sondergebiet Nahversorgung

Zahlreiche Bürger haben sich am Montag, 19.12.2022 im Sportheim in Steinach zur Infoveranstaltung der Firma Dankerl zum Bebauungsplan Sondergebiet Nahversorgung Steinach eingefunden. Seitens der Gemeinde Steinach waren Bürgermeisterin Christine Hammerschick mit Geschäftsleiterin Ursula Heller anwesend. Seitens des Investors, der Dankerl Bau GmbH aus Willmering, waren Geschäftsführer Johannes Fischer und Projektentwicklerin Veronika Graßl vertreten.

 

An der Kreuzung Kreisstraße SR8 mit der Helmbergstraße und der Gemeindeverbindungsstraße nach Parkstetten soll eine zukunftsfähige Nahversorgung für Steinach sichergestellt werden. Neben einem Verbrauchermarkt sind weitere Gewerbeeinheiten vorgesehen. Um den Neubau auch in Bezug auf die gestiegenen Baukosten wirtschaftlich darstellen zu können, möchte der Investor das Obergeschoss in Form eines Staffelgeschosses mitnutzen. Hier soll eventuell ein Boardinghouse entstehen. Hier würde es sich um vollmöblierte Appartements mit Küche oder Küchenzeile handeln.

 

Johannes Fischer erläuterte das Vorhaben und zeigte mit Folien die vorgesehene Bauweise auf. Die Firma habe bereits vor Jahren das Grundstück erworben und möchte dies nun mit einem Lebensmittelmarkt als Vollsortimenter, Getränkemarkt, Café und Backshop und einem Boardinghouse bebauen. Eingeplant seien auch Räumlichkeiten für eine Apotheke. 1200 Quadratmeter soll der neue Edeka Markt haben. 420 Quadratmeter seien für den Getränkemarkt eingeplant und das Café mit dem Backshop soll 30 Sitzplätze erhalten. Im Obergeschoss soll ein Boardinghouse, das mit 24 Zimmern ausgelegt ist, oder Starterwohnungen entstehen. Baubeginn sei 2023 und Fertigstellung 2024 geplant.

 

Der Standort sei alternativlos, da kein anderes Grundstück zur Verfügung stehe. Altbürgermeister Karl Mühlbauer, in dessen Amtszeit bereits Versuche unternommen worden seien, einen Lebensmittelmarkt anzusiedeln, sagte, dass die Gemeinde Steinach bereits vor zehn Jahren einen Markt hätte haben können, wenn die Regierung von Niederbayern den Standort an der Bayerwaldstraße genehmigt hätte. Da dieser aber nicht ortsangebunden sei wurde eine solche Marktgröße nicht genehmigt. Die Gemeinde Steinach sei kein Kleinzentrum und somit nur für die eigene Versorgung zuständig.

 

In der anschließenden Frage- und Diskussionsrunde stellten sich als Hauptdiskussionspunkte das Boardinghouse und die verkehrsrechtliche Situation hinsichtlich des Lkw-Verkehrs heraus. Auch die möglichst frühzeitige Beteiligung der Öffentlichkeit über die allgemeinen Ziele und Zwecke der Planung wurde seitens eines Bürgers angemahnt, dass diese nicht erfolgt sei.

 

Lange wurde über das geplante Boardinghouse diskutiert ohne das recht klar wurde, was das Problem hier darstelle. Die Höhe des Gebäudes im Bereich des Boardinghouses liegt bei knapp zehn Metern, was einigen Angrenzern zu hoch erschien. In der weiteren Diskussion stellte sich heraus, dass einige Bürger befürchten, wenn das Boardinghouse nicht funktioniere, ein anderes Klientel die Räumlichkeiten nutzen werde. Johannes Fischer von Dankerl Bau antwortete, dass Edeka hier nicht zusehen werde, wenn es nicht funktioniert. Das Boardinghouse werde auch kein Flüchtlingslager werden. Für die Steinacher Betriebe könne dies nur von Vorteil sein, da Fachkräfte, Arbeiter und Außendienstmitarbeiter untergebracht werden können, so ein Bürger. Überlegungen für ein Boardinghouse in Steinach gab es früher bereits in Steinach. Nun könne dies verwirklicht werden. Ein Bürger brachte statt des Boardinghouses eine Tagespflege ins Spiel, die hier im Obergeschoss errichtet werden könnte.

 

Die Bürger kennen die Verkehrssituation am bestehenden Markt hinsichtlich der Lastkraftwagen und befürchten, dass diese, da hier für Lastkraftwagen keine Parkplätze oder Wendemöglichkeiten vorgesehen sind, durch die Wohnsiedlung fahren. Hier stellte Johannes Fischer klar, dass dies nicht die Aufgabe des Investors sei. Hier sei die Gemeinde gefordert. Die Erschließung des Neubaus erfolgt über die Helmbergstraße. Seitens der Gemeinde wird die Verkehrssituation geprüft und in Zusammenarbeit mit dem Tiefbauamt des LRA an Lösungen gearbeitet, da der Kreuzungsbereich schon seit langem ein Unfallschwerpunkt sei. Hier gebe es Ideen, die von einer möglichen Linksabbiegespur, über eine Ampelanlage bis hin zu einem Kreisverkehr reichen. Bürgermeisterin Christine Hammerschick informierte, dass die Gemeinde Steinach, hinsichtlich der Abzweigung von der Kreisstraße aus, bereits im Gespräch mit dem Landkreis sei. Ein weiteres Anliegen war eine sichere Anbindung mit einem Fuß- und Radweg zu schaffen. Hier sei die Gemeinde gefordert, was Bürgermeisterin Christine Hammerschick bestätigte.

 

Die Immissionsschutzrichtlinien werden eingehalten, so Johannes Fischer. Ein Gutachten werde zeigen, welche Baumaßnahmen notwendig seien. Für die unmittelbaren Angrenzer bot er an, dies speziell messen zu lassen. Durch den Lebensmittelmarkt und den anderen Geschäften, dürfen die Belastungen nicht erhöht werden, so die Forderung der Anwohner. Denn durch die Autobahn A3 und die Kreisstraße SR 8 haben diese bereits eine hohe Lärmbelästigung.

Ansichtsplanung Lebensmittelmarkt 2022 12 19

 

Hinsichtlich der Festsetzungen des Bebauungsplanes gebe es Diskrepanzen, die in einem gemeinsamen Gespräch von Bürgern, Gemeinde, Planer und Investor ausgeräumt werden sollen. Die Planungsunterlagen liegen seit 29. November 2022 und bis 2. Januar 2023 im Rathaus auf. Hier besteht für die Öffentlichkeit die Gelegenheit die Planungen zu erörtern und hierzu Stellungnahmen abzugeben. Auch auf der Homepage der Gemeinde Steinach unter www.steinach.eu unter dem Menüpunkt Bekanntmachungen sind der Bebauungsplan, die Festsetzungen und die Begründung veröffentlicht.

Text: Gerhard Heinl