Drucken

Wo die Schlammfurche zur Rutsche wird


Segnung des Waldkindergartens

rasante Entwicklung im Kinderhaus


Der Steinacher Waldkindergarten erhielt am Samstag, 7. Oktober 2017 den kirchlichen Segen und wurde offiziell eröffnet. Die Einweihungsfeier wird den Gästen noch lange in Erinnerung bleiben, einmal wegen der schönen Gestaltung - und zum anderen wegen des Wetters: Den Gästen wurde mehr als bewusst, dass ein Waldkindergarten kein Kinderhaus mit schützendem Dach ist, sondern dass man sich im Freien aufhält. Zwar gibt es im Steinacher Waldkindergarten eine Schutzhütte, aber die Einweihungsfeier fand im Freien statt und die Gäste waren gut beraten sich regenfest anzuziehen. Die letzten Rechnungen sind noch nicht alle eingegangen, aber nach Schätzungen werden die Kosten bei 50000 Euro liegen. 15 Plätze wurden neu geschaffen. Vier Erzieherinnen und Kinderpflegerinnen betreuen die Kinder.

Ansicht Aussen 1

Rund um die Schutzhütte gibt es Sitzgelegenheiten, Brunnen, Hochstand, Toilette und einen Bach

 

Das Grundstück für den Waldkindergarten liegt westlich der Ortschaft Bärnzell auf dem Gebiet der Gemeinde Ascha und steht im Eigentum des Wittelsbacher Ausgleichsfonds. Dieser hat das Grundstück und das Holz für die Schutzhütte kostenlos zur Verfügung gestellt.

Die Patenkompanie der Gemeinde Steinach, die 3. Kompanie des Pionierbataillons 4 in Bogen unterstützte den Bau der Schutzhütte. Die Schutzhütte besteht aus einem Raum mit Kochgelegenheit, Heizung und Strom, der mit einem Generator erzeugt wird und einer überdachten Terrasse. Rund um die Hütte findet man Sitzgelegenheiten aus Baumstämmen, einen Brunnen, eine Schaukel, einen Hochsitz und eine Toilette. Die Trägerschaft des Kindergartens liegt in den Händen der Katholischen Kirchenstiftung. Seit der stiftungsaufsichtlichen Genehmigung zur Angliederung einer Waldkindergartengruppe wurde geplant, gebaut und Mitarbeiter eingestellt. Am 5. Februar 2017 konnten auf die rasante Entwicklung des Kinderhauses zurückgeblickt werden. Das Kinderhaus feierte sein 30-jähriges Jubiläum. So konnte in der jüngeren Vergangenheit 2011die erste Kinderkrippe mit 12 Plätzen eröffnet werden. Nach steigendem Bedarf wurde 2014 eine zweite Kinderkrippe mit weiteren 15 Plätzen ihrer Bestimmung übergeben. Durch eine höhere Kinderzahl der Kinder im Alter ab 3 Jahren bis zur Einschulung bestand Handlungsbedarf um im Kindergartenjahr 2017 /2018 allen Kindern einen Platz anbieten zu können. Seitens des Trägers des Kinderhauses wurde als Lösung die Errichtung einer angeschlossenen Waldkindergartengruppe ins Auge gefasst und entsprechende Anträge gestellt und am Samstag, 7. Oktober 2017 konnte die Einweihung erfolgen.

 

Gaeste

Zahlreiche Ehrengäste nahmen sich Zeit bei der Segnung des Waldkindergartens dabei zu sein

 

Reischl u BergerDie Feierstunde begann mit einem Wortgottesdienst. Die Kinder verglichen, angeleitet von der pädagogischen Leitung des Kinderhauses, Gabi Berger, den Waldkindergarten mit einem Baum. Der Stamm, den die Kinder mit Rindenstücken auslegten, ist hart, fest und hält alles zusammen. Übertragen auf den Waldkindergarten besteht dieser „harte Kern" aus Pfarrer Reischl mit den kirchlichen Gremien, der betriebswirtschaftlichen und pädagogischen Leitung mit Barbara Windstetter und Gabi Berger, dem Kindergartenteam und Bürgermeister Karl Mühlbauer mit der Gemeinde. Dieser Waldkindergartenstamm bekam viele Wurzeln in Form von Unterstützung durch den Wittelsbacher Ausgleichsfond, in Vertretung von Michael Denk, den Waldwichteln aus Eben, die eine Patenschaft übernommen haben, die Pioniere aus Bogen und viele Sponsoren. Pfarrer Wolfgang Reischl sagte, in Anspielung auf das Wetter: „Wir machen nicht zu, egal ob es regnet oder schneit."

Waldkindergarten Einweihung 2017-10-07 43

Mit dem Lied „Guten Morgen lieber Wald, ob es warm ist oder kalt, wir kommen immer gern hierher" eröffneten die Kinder den Wortgottesdienst

 

 

Bgm Muehlbauer„Viele Mosaiksteinchen", so Bürgermeister Karl Mühlbauer, „tragen in einer Kommune dazu bei, um eine liebenswerte Gemeinde zu bilden." Bei dem bestehenden Gesamtangebot des Kinderhauses ist es möglich den Wünschen und Bedürfnissen der Eltern nachzukommen. Die Gemeinde Steinach übernimmt für den Waldkindergarten die gesamten Investitionskosten.

 

MdL Josef Zellmeier bemühte die Bayerische Verfassung. Kinder sind das köstlichste Gut eines Volkes. Sie haben Anspruch auf Entwicklung zu selbstbestimmungsfähigen und verantwortungsfähigen Persönlichkeiten. Die Eltern haben das natürliche Recht und die oberste Pflicht, ihre Kinder zur leiblichen, geistigen und seelischen Tüchtigkeit zu erziehen. Zellmeier sprach der Pfarrei, der Gemeinde und dem Wittelsbacher Ausgleichsfond ein Kompliment, zu dem Geschaffenen, aus.

 

MdL Hans Ritt nannte den Waldkindergarten eine wunderbare Einrichtung. In seiner Kindheit sei man alleine viel im Wald unterwegs gewesen. Heute, sei dies nicht mehr so einfach. Daher heißt es im Waldkindergarten zurück zur Natur und diese Erleben.

 

Zeit genommen hat sich auch Landrat Josef Laumer der bemerkte, dass sich Pfarrei und Gemeinde in Steinach schon seit Jahren bemühen, sich dem Bedarf der Eltern für ihre Kinder anzupassen. Im Landkreis gebe es nun vier Waldkindergärten. Die Gemeinde Steinach habe hier gut investiert.

 

Personal singt

Mit dem Lied „Unser Heiserl" durch das Kinderhauspersonal wurde die Idee bis zur Einweihung in acht Strophen zusammengefasst. „Etz hamma a Heiserl in Woid ausabaut, do hamm uns fei z'erst vui fia deppad ogschaut", so die erste und „Ja, ming damma s'Heiserl und gfrein duads uns gscheid, hoam mechan de Kinda eitz nimma vor Freid", eine weitere Strophe.

 

Der Waldkindergarten unterstützt das Prädikat kinderfreundlich, nachhaltig und kinderfördernd und ist für viele Familien ein Argument für Steinach, sich hier anzusiedeln. Der Sprecher des Pfarrgemeinderates Johann Landstorfer ging darauf ein, dass Reizüberflutung allgegenwärtig sei. Die Ruhe der Waldgegend gehe auch auf die Kinder über. Die Kinder erführen in diesem Wald ein Stück ,,Heimat". Sie lernen ihn anders kennen als ein Spaziergänger oder ein Forstwirt. Die Schlammfurche wird zur Rutsche, der umgefallene Baum zur Eisenbahn oder zur Küche, Baumstümpfe zur Ritterburg. Materialien zum Kneten oder Malen werden aus Lehm gewonnen und manchmal wird im Herbstlaub gebadet. Alles ist nun im Waldkindergarten Steinach möglich.

Alles was man in einer Schutzhütte braucht ist vorhanden

Ansicht innen 1  Ansicht innen 2 
 Ansicht innen 3  Ansicht innen 4

 

 

Waldkigapersonal singt

Mit einem Lied verglich das Personal des Waldkindergarten die heutige Zeit mit Früher. Es gab kein Internet und Amazon hieß Quelle.

 

Sponsoren

Eingeladen wurden auch die Sponsoren des Waldkindergartens

 

Foerderkreis Kiga

Der Förderkreis Kindergarten gratulierte herzlich

 

Wakiga Eben Patenschaft

Der Waldkindergarten Waldwichtel in Eben, Gemeindebereich Bogen, der die Patenschaft übernommen hat, gratulierte und bot auch weiterhin seine Unterstützung an.