60plus-Treff besuchte Starfighter-Museum in Niederalteich
Nach acht Jahren besuchte der Steinacher 60plus-Treff das Starfighter-Museum in Niederalteich zum zweiten Mal. Die offizielle Bezeichnung des Museums lautet eigentlich „Gerhard Neumann-Museum“, denn Neumann ist der große Mäzen, Berater und Mitentwickler des Museums, das einzigartig in der Bundesrepublik ist, wie der Eigentümer, der Metallbauer Josef Voggenreiter, in einem Einführungsvortrag hervorhob. Er selbst sei seit seiner Kindheit von Flugzeugen fasziniert. Als eine Sternstunde bezeichnete Voggenreiter das Zusammentreffen mit dem Deutsch-Amerikaner Gerhard Neumann, der in den Vereinigten Staaten als Ingenieur bei General Electric außergewöhnliche Fähigkeiten und Leistungen entwickelte und als Leiter der Triebwerksparte Chef von 14 000 Beschäftigten wurde. Man hat den erfolgreichen Entwickler zu Lebzeiten mit großartigen Auszeichnungen geehrt, unter anderem vom damaligen amerikanischen Präsidenten Nixon.
Im Rahmen einer informativen Führung berichtete Voggenreiter über das Entstehen und die Entwicklung seines Museums, an dem sein ganzes Herzblut hängt, wie man unschwer feststellen konnte. Mit großem Sachverstand brachte er humorvoll auch schwierige technische Vorgänge der Flugzeugbrache, insbesondere bei der Triebwerksentwicklung, den Zuhörern nahe. Von seinen sieben Starfightern befinden sich drei im Museum, die anderen im Depot. Aber das Museum ist auch mit weiteren Flugzeugtypen, z.B. einer MIG, vollgepfropft. Voggenreiter verheimlichte aber auch nicht, dass von den 916 in Betrieb genommenen Starfightern 262 abgestürzt sind und dabei 216 Piloten den Tod fanden. Und doch ist die Entwicklung des Starfighters als wichtiger Schritt auf dem Weg über den Phantom zum Eurofighter zu werten. Detlev Schneider bedankte sich bei Voggenreiter für die interessante und aufschlussreiche Führung und wünschte dem Museum viele Besucher.
Etwas ganz Anderes erwartete die Teilnehmer bei der anschließenden kurzen Führung durch die Klosterkirche St. Mauritius durch Hans Agsteiner. Agsteiner berichtete zunächst über die Geschichte des im Jahre 731 gegründeten Benediktinerklosters, das zu den ältesten, größten und reichsten Klöstern Deutschlands zählt und auch heute noch besteht. Besonders ging er auf den Kirchenpatron St. Mauritius ein, von welchem sich der Vorname Moritz ableitet. Mauritius war im Römerreich der Kommandeur einer thebanischen aus zahlreichen afrikanischen Christen aufgestellten Legion, wurde mit ihr in die Schweiz verlegt und sollte dort gegen aufständische Christen kämpfen. Seine Weigerung brachte ihm, wie auch seinen 6 600 Legionären im Rahmen einer Dezimation den Märtyrertod. Der Schweizer Wintersportort St. Moritz erinnert heute an ihn. Kurz ging Agsteiner auch auf die Pflege der Beziehungen des Klosters zur orthodoxen Kirche ein, die sogar in einer kleinen Kapelle bei Hl. Messen in orthodoxem Ritus eine Heimstadt hat. Bei der Einkehr in einem Gasthaus an der Donau und bei der Heimfahrt wurde noch viel über das Erlebte diskutiert.