Professionelle Künstler mit gewagtem Stück
Gruseliger Ausflug in die Märchenwelt - Erotisches Intriegenspiel
Nach der guten Resonanz der bisherigen Gastspiele hat sich die Gemeinde Steinach erneut um das Kulturmobil beworben und wurden bereits zum fünften Mal in den Tourneeplan aufgenommen. Am Samstag 14. Juli gastierte das Kulturmobil in Steinach. Durch die schlechte Wetterprognose im Vorfeld wurde das Kulturmobil, das sonst um Hof der Alten Schule gastiert, in eine überdachte Halle der Firma Atlas Kern im Gewerbegebiet verlegt. Mit 600 Euro, so Bürgermeister Karl Mühlbauer, übernimmt die Gemeinde Steinach nur einen kleinen Teil der Kosten. Die Mittel werden aus der Kulturstiftung des Bezirks Niederbayern zur Verfügung gestellt.
Für die Kinder gab es am Nachmittag einen lustigen und leicht gruseligen Ausflug in die Märchenwelt. In dem Kindertheaterstück „Von einem der auszog, das Fürchten zu lernen" nach den Brüdern Grimm spielten drei Schauspieler acht Rollen, Held, Wirtin, Wache, Mutter, Prinzessin, König, halber Mann und einen Landstreicher. Was ist die Furcht? Wovor muss ich Angst haben? Und wie fühlt sich das Gruseln eigentlich an? Diese Fragen stellte sich der jungen Helden in dem Märchen. Ausgestoßen von Vater, Bruder und dem ganzen Dorf machte er sich auf die Suche nach der Furcht. Auf seinem Weg traf er neue Freunde, übernachtet unter Galgen und landet schließlich in einem verwunschenen Schloss, in dem eine schöne Prinzessin gefangen gehalten wurde. Geister, Gebeine, Gruselkatzen. Das ist irgendwie alles fremd und absonderlich, aber für den Helden nicht zu fürchten. Erst als die Prinzessin befreit hatte und er einen Eimer mit kaltem Wasser über den Kopf geschüttet bekam gruselte es ihm.
Das wohl berühmteste erotische Intrigenspiel der Literaturgeschichte „Gefährliche Liebschaften" zeigten die Schauspieler des Kulturmobils in der Abendvorstellung. Wegen der jungen Cécile wurde die Marquise de Merteuil von ihrem Liebhaber verlassen. Deshalb bot sie dem Vicomte de Valmont eine Wette an: Er soll Cécile verführen. Dafür gibt sich die Marquise dem Vicomte als Belohnung hin. Er ging darauf ein. Allerdings war ihm die naive Klosterschülerin Cécile eine allzu leichte Beute. Valmont hatte sich bereits ein aufregenderes Opfer ausgesucht: die verheiratete und tugendhafte Madame de Trouvel. Ein Intrigennetz, das schließlich alle Akteure in Mitleidenschaft zog. Ein raffiniertes Spiel aus List und Tücke, die zum Schluss an die Öffentlichkeit gelangt und die teuflischen Intrigen aufgedeckt wurden. Die Schauspieler schafften es. eine die Mischung aus Charme und Eiseskälte in Szene zu setzen. Langanhaltender Applaus der zahlreichen Besucher in beiden Vorstellungen zeigte, das der überwiegende Teil der Zuschauer mit den Stücken und den schauspielerischen Leistungen zufrieden waren.